Sonderausstellung „Figuren aus Elastolin und Zinn"

Das verspricht eine interessante Ausstellung zu werden, die am Sonntag, dem 12. Dezember, im Medenbacher Heimatmuseum in der Neufeldstr 9 (im Dachgeschoss des Gebäudes „Naspa“) um 15.00 Uhr eröffnet wurde.

Klaus Krohmann, 2. Vorsitzender des Vereins, und leidenschaftlicher Sammler dieser Figuren, empfing uns in seinen „Werkstätten“ Am Kohlhaag.

Das Sammeln und Gestalten begann in seiner Kindheit, geriet dann in Vergessenheit und wurde vor 10 Jahren wieder aufgenommen.Die Rohlinge aus Elastolin, seit den 30er Jahren als Material zunächst von den Firmen Hauser und Linnohl mit dieser Bezeichnung auf den Markt gebracht, werden heute von verschiedenen Herstellern geliefert. Mit Fantasie und Liebe zum Detail werden diese Figuren umgeformt und farbig angelegt. „Von authentischen Farbtönen bin ich bald abgekommen, man konnte das niedere Volk nicht nur in Grau und Braun auftreten lassen.“  So sind alle Figuren ansprechend farbig angelegt, wie das auch erwartet wird.

Für seine Zinnfiguren schmilzt Klaus Krohmann reines Zinn ein, das günstig bei Internetbörsen als Gebinde alter Becher, Vasen, Teller usw. aus den 60er Jahren erworben werden kann, da diese Stücke von den Besitzern gerne billig abgegeben werden. Die Gegenstände werden geschmolzen und in (gekaufte) Formen gegossen, dann angemalt. Handlich sind die Kautschukformen, die mit Motiven der Friederizianischen und Napoleonischen Zeit immer wieder aufgelegt werden.

Aber was ist ein Diorama? Der Begriff muss erklärt werden. Es handelt sich um von Klaus Krohmann mit einfachen Materialien (Styroporabfälle, alte Zeitungen, Servietten, gefärbtes Sägemehl von der elektrischen Eisenbahn, Moos und Holzreste) gefertigte Landschaften und Bauwerke, die den Rahmen für die Aufstellung der Figuren abgeben. Seine Lieblingsthemen sind Mittelalter (Burgszenen), die Landsknechtszeit und der „Wilde Westen“.

„Die Figürchen sind alle maßstabsgerecht im Verhältnis 1:25 oder 1:45 oder 1:75 entstanden, also in einer Höhe von  beispielsweise 7 oder 4 cm (Fußfiguren).

Ein Pferd mit Reiter ist 11 cm hoch, Gerätschaften wie Geschütze, Steinschleudern usw. entsprechend“, informiert uns Klaus Krohmann.

Etwa 200 Figuren erwarten die Besucher, sicher auch viele Familien mit Kindern, da Groß und Klein angesprochen ist. Vielleicht erkennt jemand auch Götz von Berlichingen oder Tilly mit Leibgarde und Habsburger Fahne. Eindrucksvoll die Kanonen mit Landsknechten, die Szene mit Sarazenen und den Kreuzrittern, oder die Begegnung der Indianer mit Siedlern.

Schwerter, Säbel und Helme und Literatur ergänzen die Ausstellung.

Diese ist noch am letzten Adventssonntag (Bewirtung mit Tee, Glühwein und Gebäck.) von 15.00 bis 17.00 Uhr, dann an jedem ersten Sonntag im Monat bis einschließlich Mai 2011 auch von 15.00 bis 17.00 Uhr geöffnet  Am Eröffnungssonntag konnte man Klaus Krohmann beim Gestalten zusehen.