Der Erbauer des Hauses in der Neufeldstraße 9 war „Bäcker Philipp“, mit bürgerlichem Namen Philipp Andreas Noll. Ursprünglich hatte er einen Saal für eine Gastwirtschaft geplant und auch einen Backofen vorgesehen. Da er sich finanziell übernommen und die Regierung in Wiesbaden seit Jahren auf die Unzulänglichkeiten in der alten Schule (heute Fritz-Erler-Straße 9) hingewiesen hatte, übernahm die Gemeinde Medenbach im Jahr 1907 das Gebäude, und richtete es als Schule ein. Wie häufig in dieser Zeit auf dem Dorf war es eine einklassige Schule (Jahrgänge 1 bis 8). Der Schülerzahl entsprechend  unterrichteten zeitweise zwei Lehrer. Im Parterre befand sich die Wohnung des Lehrers.

1962 wurden die Jahrgänge 5 bis 8 an die Mittelpunktschule nach Naurod verlegt, es blieben zunächst die Jahrgänge 1 bis 4. 1964 zogen auch diese nach Naurod um und die über 300-jährige Geschichte der Schule in Medenbach endete.

Das Gebäude diente nun der Gemeindeverwaltung und auch als Sitzungsraum für die Gemeindevertretung. Viele Jahre war das Erdgeschoss an die Nassauische Sparkasse vermietet, im Obergeschoss nutzte die Freiwillige Feuerwehr die Räumlichkeiten.

• Am 19. Oktober1996 konnte der Heimatverein im Dachgeschoss nach 2-jährigem ehrenamtlichen Ausbau das Heimatmuseum eröffnen.
• Am 12. Juli 1998 wurde die alte Schmiede, vollständig ausgestattet, im Hof mit einem Schmiedefest  eröffnet. 
• Am 23. Mai 2004 war die Wiedereröffnung des Museums nach gründlicher  Umgestaltung – mit Schusterwerkstatt. - Dank der Übereignung durch Familie Braun.
• Am 3. Juni 2007: Wiedereröffnung des Schuppens nach Ausbau mit Schmiede und Wagnerwerkstatt mit einem „Handwerkertag.
• Im Jahre 2018 konnte der Heimat- und Geschichtsverein das 1. OG zur Erweiterung des Museums anmieten. Die Erweiterungs- und Umbauarbeiten ermöglichten die Einrichtung neuer Ausstellungsschwerpunkte: Historische Gaststätte, Bauernküche, Poststelle, Dorfschule und Kinderzimmer. Archäologische Funde.
• Wiedereröffnung 29.08.2021

Für eine Bilderrundreise durch das Heimatmuseum klicken Sie bitte [hier]

Das Medenbacher Heimatmuseum in der Neufeldstraße 9 (Bushaltestelle) befindet sich im Gebäude der ehemaligen Dorfschule.
Beim Betreten des Schulhofes sieht man im hinteren Bereich die Wagnerwerkstatt  und die Schmiede. 

An der alten Kirchturmsuhr von 1932 vorbei kann man bereits großformatige historische Fotos an den Treppenhauswänden bewundern bis man im 2. OG auf eine alte Schusterwerkstatt  trifft, mit allen Bestandteilen im  Originalzustand so erhalten wie um die Mitte des vorigen Jahrhunderts und den folgenden Jahrzehnten der Dorfschuster gearbeitet hat.

Im sich anschließenden großen Ausstellungsraum findet der Besucher neben halbjährlich wechselnden Sonderausstellungen eine umfangreiche Bildersammlung mit Schwarz-Weiß-Fotos von Beginn bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts: von Gebäuden und Straßen, von Menschen beim Arbeiten und Feiern, von der Schule und Kirche, von Groß und Klein.
Schwerpunkt der Dauerausstellung ist das frühere dörfliche Leben im Bauerndorf Medenbach: Milchwirtschaft, Waschen, Hausschlachtung, Keltern, Vorratshaltung usw.
Außerdem Objekte aus der keltischen und römischen Zeit.

Im großen Schulsaal im 1.OG, wo einst der Unterricht der oft einklassigen Schule (40 bis 50 Kinder von Klasse 1 bis 8) stattfand, sind neue Ausstellungsschwerpunkte zur Dorfgeschichte entstanden:

Die Poststelle zeigt eine alte Poststelle mit Paketwaage, Sortierspind, verschiedenen Postuniformen, Postfahrrad mit Anhänger und viele andere sehenswerte Gegenstände. Der Raum ist einmalig in der Region.
An die alte Dorfschule erinnern Lehrerpult, Schülerbänke, Tafel, Landkarte und weitere Materialien.
Die Küche mit Herd, Spülbecken aus Sandstein, Schrank, Tisch und Regalen erinnert an die dreißiger Jahre bis zur Nachkriegszeit-
Beim Kinderzimmer mit Kinderbett, Roller, Schaukelpferd und Puppenwagen denkt manch Älterer an seine Kindheit. Freilich, eine der vier prachtvollen Puppenstuben stand nur in wenigen Häusern.
Umfangreiche Archäologische Funde aus der Medenbacher Gemarkung aus der Steinzeit und Römerzeit ergänzen die vielfältige Ausstellung.

Ein Highlight und zum Besuch sehr empfohlen ist die Historische Gaststätte. Die Originalausstattung mit Theke, Reklameband, Tischen und Bestuhlung, Wandschmuck und vielen Details zeigt wie die Gaststätten in den Dörfern vor dem Weltkrieg und noch bis in die sechziger Jahre ausgesehen haben. Der kleine Ort Medenbach hatte vier Gastwirtschaften.

Die Öffnungszeiten sind am jeweils ersten Sonntag im Monat von 15.00 Uhr bis 17.00 Uhr. Sommerpause.
An den Öffnungstagen findet bei einigen Terminen ein Frühschoppen von 10.00 bis 13.00 Uhr statt.

Führungen sind nach Terminvereinbarung möglich.
Siehe Homepage:  www.heimatvereinmedenbach.de

Heimatmuseum Medenbach
Neufeldstraße 9
65207 Wiesbaden-Medenbach 

Kontakt: Dieter Engel
Telefon: 06122 / 12427 

Heimat- und Geschichtsverein Medenbach 1993 eV
In der Hofreite 21a
65207 Wiesbaden-Medenbach